DAS STÜCK

DIE VERKAUFTE BRAUT

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Ergreifende Musik, unerwartete Wendungen: eine rasante Inszenierung in der Welt des geschichtsträchtigen Langenthaler Porzellans.

Aufführung in deutscher Sprache, in der Übersetzung von Max Kalbeck.

KURZINHALT

Die junge Marie ist traurig. Sie soll Wenzel heiraten, Sohn des reichen Bauern Micha; obwohl ihr Herz doch dem Hans gehört. Hans ist zum Schein bereit, auf Marie zu verzichten: gegen viel Geld und die Bedingung, dass sie nur einen Sohn Michas heiraten dürfe. Denn, was niemand weiss, Hans ist ebenfalls Michas Sohn. Marie – die verkaufte Braut – ist tief verletzt, macht dem Geliebten bittere Vorwürfe. Gedemütigt unterschreibt sie schliesslich den Ehevertrag. Da deckt Hans alles auf: Marie hat soeben ihn, Michas unbekannten Sohn, geheiratet.

I. AKT

Wir befinden uns in der Ofenhalle einer Porzellanmanufaktur. Marie, die Tochter des Fabrikanten Kruschina und dessen Frau Ludmila, liebt Hans, einen zugewanderten Fabrikarbeiter unbekannter Herkunft. Auch er liebt Marie und beide wollen heiraten. Doch sie muss auf Geheiss ihres Vaters den Sohn des Grossgrundbesitzers Micha ehelichen, natürlich aus materiellen Gründen. Micha hat zwei Söhne: einen aus erster Ehe, der ist aber verschollen. Der zweite Sohn, aus der zweiten Ehe Michas, heisst Wenzel, er stottert und ist auch sonst kein Kirchenlicht. Der geschäftstüchtige Heiratsvermittler Kecal sieht seine Chance, er mischt sich ein und will die Heirat von Marie und Wenzel arrangieren. Marie aber weigert sich, Wenzel zu heiraten. Sie liebt Hans und will nur mit ihm zusammen sein.

II. AKT

Nun kommt Wenzel und trifft auf Marie. Sie greift zu einer List, verkleidet sich als Mann und schildert Wenzels zukünftige Frau, also sich selbst, als eine Teufelin und Xantippe, mit der er kein Glück, sondern nur Ungemach haben werde. Wenzel schwört sofort, auf die Heirat mit Marie zu verzichten. Gleichzeitig versucht Kecal, Hans von seiner Absicht abzubringen, Marie zu heiraten. Er verspricht ihm dreihundert Gulden, wenn er auf Marie verzichtet. Erstaunlicherweise geht Hans auf den Verkaufshandel ein. Ein Vertrag wird geschlossen. Hans besteht aber auf folgender Klausel: Der Vertrag muss enthalten, dass Marie nur einen Sohn von Micha heiraten darf. Kecal tritt selbstverständlich noch so gerne auf diese Forderung ein. Der Vertrag wird öffentlich verlesen. Marie ist nun die verkaufte Braut. Alle sind empört und finden es eine Schande, dass Hans seine Braut für Geld hergibt.

III. AKT

Auf dem Fabrikgelände gastiert ein Wanderzirkus. Wenzel findet Gefallen an der Tänzerin Esmeralda und verliebt sich in sie. Er lässt sich von ihr anheuern, als Bär verkleidet, an der Vorstellung aufzutreten. Marie kann nicht glauben, dass Hans sie verkauft haben soll. Er zeigt ihr aber den Vertrag und Marie muss es glauben. Kecal kommt und fragt Marie, ob sie nun Michas Sohn heiraten werde, da dies ja jetzt vertraglich geregelt sei. An ihrer Stelle bestätigt Hans dies mit einem fröhlichen Ja. Maries Schmerz und Enttäuschung sind grenzenlos. Da treten Micha und seine Frau Ludmila auf. Ludmila erkennt in Hans sofort ihren Stiefsohn, der als verschollen galt, und alles löst sich in Wohlgefallen auf. Die Bedingung des Vertrags ist erfüllt, Marie heiratet Michas Sohn! Hans und Marie werden ein glückliches Paar und Kecal hat das Nachsehen.

Thomas Multerer

 
 
 

Bedřich Smetana

1824 – 1884

Bedřich (Friedrich) Smetana gilt als Begründer einer eigenständigen, nationalromantischen tschechischen Kunstmusik. In seiner Kammermusik, in den Opern und sinfonischen Dichtungen und Liedern setzt er seiner Heimat ein musikalisches Denkmal. Es gelingt ihm, sich in seinem Schaffen an die reiche Überlieferung der Volksmusik anzuschliessen und doch den Anforderungen eines hohen Kunstideals Genüge zu leisten, beide Formen der Musik zu verbinden. Nach einigen Jahren als Dirigent in Göteborg kehrt er nach Prag zurück und übernimmt die Leitung der tschechischen Nationaloper. Smetana komponiert neun Opern, die heute aber kaum mehr aufgeführt werden. Mit der «verkauften Braut» aber erringt er Weltgeltung, und sein Zyklus sinfonischer Dichtungen «Mein Vaterland», vor allem «Die Moldau», gehört zu den beliebtesten Werken der klassischen Musik. Smetana Leben endet tragisch. Im Alter von nur fünfzig Jahren verliert er sein Gehör. Trotz seiner vollständigen Taubheit schafft er – wie Beethoven – weitere Werke, die er aber nicht mehr hören kann. 1884 stirbt er in einer Irrenanstalt in Prag.

 
 
 

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Ein geübtes Zusammenspiel von rund 150 Aktiven vor und hinter der Bühne.

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